Denn der Herr ist freundlich dem, der auf ihn harrt, und der Seele, die nach ihm fragt. Klagelied 3, 25
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17. Mai In der Zeit der Not suche ich den Herrn; meine Hand ist des Nachts ausgereckt und lässt nicht ab; denn meine Seele will sich nicht trösten lassen. Psalm 77, 2 Im Gefängnis Ein Gefangener steht vor dem Gefängnispfarrer mit einem Brief in der Hand. "Herr Pfarrer, ich wollte Sie ein letztes Mal sehen. - Was geschieht mit Ihnen? Sind Sie krank? - Seit acht Jahren sehe ich den Himmel durch die Gitter. Bis heute habe ich es ausgehalten. Jemand hat an mich gedacht, mir geschrieben oder mich erwartet. Hier ist der letzte Brief. Meine Frau hat mich im Stich gelassen. Mein Leben hat keinen Sinn mehr." Der Pfarrer kennt den Gefangenen. Er ist kein Schauspieler des Selbstmords, um eine Verbesserung zu erlangen. "Ihr Leben als Gefangener, jetzt wo Sie im Stich gelassen worden sind, trifft mich zutiefst. Gott will Sie nicht im Stich lassen. Er sucht Sie. Er will Sie treffen. Ich glaube, dass die Stunde gekommen ist, wo Sie sich ihm zuwenden sollten. Ich bete mit Ihnen und verlange von Ihnen, dass Sie das Evangelium, das ich Ihnen gebe, lesen werden.". Zwei Tage später, an einem Sonntagmorgen, ist der Gefangene in der Kapelle, wo der Pfarrer das Evangelium vorstellt. Sein Gesicht strahlt. In der Einsamkeit einer Zelle ist Gott dem hoffnungslosen Gefangenen begegnet. Er hat ihm mehr als die Freiheit, die er gew�nscht hat, gegeben. Gott hat seine Seele errettet. |