23. Mai

Denn aus Gnade seid ihr gerettet worden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es. Epheser 2, 8

Genügt es, den andern zu helfen?

Eine älterliche und für ihre Frömmigkeit bekannte Dame ist zu einer meiner Versammlungen gekommen, an denen ich das Evangelium vorgestellt habe. Ich habe die letzten Worte von Christus am Kreuz erläutert: "Es ist vollbracht!" Nach der Versammlung ist sie geblieben, um sich mit mir zu unterhalten. Ich habe erkannt, dass sie ein sensibles und gequältes Gewissen hat. Sie hat sich für das Jenseits nicht bereit gefühlt, obwohl sie immer ein aufrechtes moralisches Benehmen gehabt hat. Sie hat mir gesagt, dass sie in die Kirche gehe, dass sie ihren Nachbarn gegenüber hilfsbereit sei, dass sie niemandem etwas schulde, dass sie ihre Bibel lese und ihre Gebete spreche. Sie hat aber ergänzt: "Heute hat Gott mir gezeigt, dass ich auf dem falschen Weg war. Anstatt Jesus als meinen Erretter anzunehmen, habe ich aus meinen guten Werken einen Erretter gemacht. Bitte beten Sie für mich!"

Sie hat nicht mehr mit sich selbst und mit ihren Werken gerechnet, sondern mit mich und meinen Gebeten. Dies war noch nicht die Lösung. Ich habe ihr geantwortet: "Jesus hat gesagt: Es ist vollbracht. Sein Werk am Kreuz ist so vollkommen, dass Sie es weder mit Ihren noch mit meinen Gebeten ergänzen können. Es genügt, wenn Sie voll auf das, was er vollbracht hat und auf Ihre Errettung vertrauen. Dies ist das einzige Mittel, um errettet zu werden."

Der Herr hat es ihr gegeben, dass sie auf einmal die Wahrheit ergreifen und jede falsche Stütze abweisen konnte. Mit der Natürlichkeit eines Kindes hat sie ihr Vertrauen in die Person und das Werk des Herrn Jesus Christus gesetzt. Sie war bereit für den Himmel. Von nun an war sie aus Gnade und durch den Glauben gerettet worden.